Gelebtes Leben
DIESE SCHAUT AUF EINEN TEIL MEINES
GELEBTEN LEBEN
Mein Leben begann 1930 in Uelitz südlich von
Schwerin. Der erste Familienname war „Tepp“.
Ich bin die Mittlere von drei Kindern gewesen und
mein Vater war Straßenbaumeister. Dies hatte zur
Folge, dass wir den zu bauenden Straßen
nachgezogen sind.
Die ersten Jahre waren durch Umzüge durch
Deutschland bestimmt. Diese brachten die
Familie bis nach Deggendorf und von dort nach
Coburg. Dort verbrachten wir den zweiten
Weltkrieg. Dieser hat auch bei mir Spuren
hinterlassen. Mein Vater diente, als Beamter und
als Soldat im 100 000 Mann Heer. Im Krieg erlitt
er einen Kopfschuß, den er überlebte. Wir zogen
dann nach dem Krieg nach Unterlauter (östlich
von Kulmbach).
Dort lernte ich Modistin.
Ich heiratete und hieß plötzlich Grampp. Die Ehe
war durch die Turbulenzen der Nachkriegszeit
geprägt. In dieser Zeit kam mein erster Sohn zur
Welt. Durch den Beruf des Ehemannes zogen wir
nach Neualbenreuth. Die kreative Neigung blieb
und führte nicht nur zum Nähen von Kleidung,
sondern auch zu einer Reihe kleiner
Handarbeiten. Hier komplettierte sich die Familie
mit meinem zweiten Sohn. Im Ort und in der
Region habe ich mich wohl gefühlt und viele
Inspirationen aufgesogen, die dann später zu
Bildern wurden. 1977 brach leider meine Ehe und
das Ziel hieß Überleben.
Schon jahrzehntelang habe ich beim Roten-Kreuz
die Jugend betreut, nun habe ich im Plfegeheim
jede Arbeit angenommen. Dann ergab sich bei
Dunlop eine Arbeitsmöglichkeit, die ich ergriffen
habe.
Die erste Stelle fand ich in München und
wechselte dann ins Hauptwerk nach Hanau. Dort
habe ich dann Bodenbeläge vertrieben und
wurde im Ruderverein aufgenommen.
Ich habe dann meinen zweiten Mann, Christian
Mühlsteff kennengelernt und geheiratet. Im
Rahmen dessen habe ich die Möglichkeit des
Vorruhestandes genutzt und bin in die
Kunstakademie Hanau gegangen um bei Prof.
Blum mich anregen zu lassen.
In Hanau haben meine Freunde und Ich die
Gruppe Umbria gegründet. Damit beginnt mein
künstlerische Weg.
Von Hanau ging ich dann nach Buchenrot bei
Flieden und habe mich intensiv in der
Druckwerkstatt Fulda sowie in vielen Kursen mit
Druckgrafik beschäftigt.
Daneben wurde ich Teil der Künstlergemeinde
Kleinsassen. Diese Zeit war mehr als aktiv.
2006 bin ich dann nach Oschatz (zwischen Leipzig
und Dresden) gezogen und habe rasch in der
Künstlergruppe Gedock und im Künstlergut
Prösitz gefunden.
Diese Zeit hat meiner Kreativität sehr gut getan
und auch weiterhin habe ich mein Genre in
Workshops erweitert und vor allem begeistert
gelebt.
Nun man soll gehen, wenn es am schönsten ist,
dies habe ich nun kurz vor meinem 90ten
Geburtstag im Jahr 2020 getan. Meinen letzten
Frieden habe ich nun in Kaufbeuren unter einer
schönen Rotbuche gefunden.
Gisela Ida Mühlsteff
© Lorem ipsum dolor sit Nulla in mollit pariatur in, est ut dolor eu eiusmod
lorem 2013